Wir freuen uns mit der Toningenieurin Daniela Rieger, die ab jetzt die Zukunft des Verbands Deutscher Tonmeister mitgestalten wird.
Der VDT ist der größte Berufsverband für Tonschaffende im DACH-Raum und wurde vor kurzem 70 Jahre alt. Seit Mai hat der Verband einen neuen Vorstand, geleitet von der erfahrenen Tonmeisterin und Produzentin Ulrike Anderson. Neue Vizepräsidentin ist die Toningenieurin Daniela Rieger, die am Fraunhofer IIS beschäftigt ist. Sie findet, dass die Aufgabe des VDT nicht allein darin besteht, seine Mitglieder nach außen zu repräsentieren, sondern dass er ihnen vor allem ermöglichen soll, voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und Synergien zu schaffen. Sie freut sich darauf, während ihrer Amtszeit diese Entwicklung weiter zu begleiten.
„Es ist uns ein großes Anliegen, den VDT auch für ein jüngeres, heterogeneres Publikum attraktiv zu gestalten. Unsere Branche ist in den letzten Jahrzehnten viel diverser geworden und diese Vielfältigkeit wollen unsere Mitglieder natürlich auch in der Organisation wiederfinden, die sie repräsentiert. Deswegen entwickeln wir uns permanent weiter: Wir möchten weiterhin eine wichtige Rolle in der Industrie spielen, damit wir unseren Mitgliedern die bestmögliche Unterstützung bieten können. Das gilt besonders für Menschen, die am Anfang ihres Berufslebens stehen und für Aufgabenfelder, die sich neu entwickelt haben oder bisher eher als Nischentätigkeit galten. Ich finde es toll, dass unser aktueller Vorstand diesen Kulturwandel schon abbildet“, erklärt Rieger. Neben ihr und Anderson umfasst das Gremium noch Jürgen Goeres-Petry und Marcel Remy aus dem Rundfunkbereich sowie den Veranstaltungstechniker Jörn Nettingsmeier und den Akustiker Christopher Sauder Engeler.
Ursprünglich lag der Fokus des VDT auf Tontechnik und die Mitglieder waren überwiegend im Musikbereich tätig. Inzwischen hat sich das Spektrum stark erweitert: Mitglieder aus allen Bereichen der Audioindustrie sorgen für eine enorme Breite der von Fach- und Regionalgruppen abgedeckten Interessengebiete. Genau diese breite Aufstellung von Themen und Aufgaben macht den Verband in Riegers Augen so attraktiv. Ihr persönliches Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass jeder und jede Tonschaffende und Persönlichkeit sich hier wiederfindet.
Am Fraunhofer IIS arbeitet die Toningenieurin daran mit, die neuesten Audiotechnologien in die praktische Anwendung zu bringen. Dabei gefällt ihr besonders die Vielseitigkeit ihrer Aufgaben – vom Erstellen eines immersiven Mix zum Testen eines neuen Technologiefeatures über die Unterstützung von Unternehmen bei der Implementierung neuer Codecs bis zum Erklären von Methoden zur Dialoganhebung auf Messen. Dabei ist sie der Ansicht, dass es sich immer lohnt, über den Tellerrand des eigenen Arbeitsbereichs hinauszublicken: „Aktuelle Forschung und neueste Technologien sind auch für diejenigen spannend, die in Opernhäusern für den Klang verantwortlich sind“, erklärt sie. „Ein branchenübergreifendes Netzwerk, in dem man auch mal Herausforderungen besprechen kann, hilft wirklich sehr dabei, die eigene Arbeit zu verbessern.“
Rieger betont die Chancen, die eine Mitgliedschaft im VDT eröffnet: „Über den VDT habe ich viele Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Audioberufen kennengelernt. In so einem Netzwerk kann man alle Möglichkeiten entdecken, die die Deutsche und sogar die internationale Audioindustrie einem zu bieten hat.“
Prof. Bernhard Grill, Institutsleiter des Fraunhofer IIS, gratuliert seiner Mitarbeiterin und hebt dabei zwei Aspekte ihrer neuen Rolle besonders hervor: „Für das Fraunhofer IIS sind die Einblicke extrem wertvoll, die eine enge Verbindung zu Berufsverbänden mit sich bringt zugleich trägt es aber auch zu unserer Sichtbarkeit in unserem wichtigsten Themengebiet „Audio“ bei. Außerdem ist eine junge Frau als Vizepräsidentin des VDT ein großartiges Vorbild für junge Menschen in einer bisher eher männerdominierten Branche.“
Den neuen Vorstand des VDT trifft man am besten auf der „Tonmeistertagung“, die im November in Düsseldorf stattfindet. Dort kann man sich auch über das Angebot des Verbands informieren. Die neue Vizepräsidentin, die das Team bei der Gestaltung des Konferenzprogramms unterstützt, hofft, sich dort mit vielen neuen und alten Mitgliedern auszutauschen und freut sich auf die vor ihr liegenden Aufgaben, Chancen und Herausforderungen.