Im Katastrophenfall muss die Bevölkerung möglichst schnell und umfassend gewarnt und über die Gefahrensituation informiert werden. EWF ermöglicht all dies ganz einfach über das Digitalradio: Neben dem Umschalten auf ein Notfallprogramm werden auch Auskünfte in mehrsprachiger Textform, beispielsweise über die aktuelle Lage, den zuständigen Ansprechpartner vor Ort, das betroffene Gebiet oder das richtige Verhalten im Notfall gleich über das Empfangsgerät mitgeliefert. Dies stellt einen immensen Vorteil gegenüber anderen Warnsystemen, wie etwa dem Sirenenalarm dar.
Um für die baldige Einführung in Deutschland und insbesondere in Bayern gerüstet zu sein, wird EWF nun einem Dauertest unterzogen: Der EWF-Testalarm auf dem DAB+ Multiplex des Fraunhofer IIS im Kanal 6A wird jeweils zur vollen Stunde ausgelöst und von speziellen Endgeräten ausgewertet, die diese Alarme empfangen können. Diese Geräte schalten dann vom regulären Programm auf den Alarm-Kanal, um die Warnmeldung wiederzugeben. Zusätzlich zur Sprachdurchsage werden dabei mit EWF über DAB+ auch mehrsprachige Journaline®-Textinformationen für Hörbehinderte und Fremdsprachler übertragen. Herkömmliche DAB+-Radios, wie sie im Handel erhältlich sind, sind von den Testalarmen nicht betroffen.
Außerhalb der Alarmzeiten sendet das neu eingerichtete Programm „EWF Test“ Informationen zur Funktionsweise und den Anwendungen von EWF, dessen Einführung in DAB+ in Bayern vom bayerischen Innenministerium Anfang 2017 beschlossen wurde.*
Der Testsender für den Digitalradiostandard DAB+ in Erlangen wird vom Fraunhofer IIS zusammen mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und den Campusmedien funklust e.V. betrieben. Neben dem 24/7-Programm des funklust e.V. mit Musik und moderierten Live-Sendungen beinhaltet der Multiplex auch eine Playlist mit 5.1 Surround-Musik und Datendienste wie den Textdienst Journaline®, eine Slideshow, sowie Dynamic Label Plus.